Meine erste Begegnung der Gattung Star

Mein erstes Aufeinander Treffen mit einem Star war in Düsseldorf am Hauptbahnhof. Ich wartete mit meiner biologischen Mutter auf einen Bus. Sah zum Taxistand hinüber, erspähte einen Mann und dachte sofort:“Den kennst du!“

Schon zu der Zeit hatte ich ein gutes Gesichts-und Namensgedächtnis, zum Glück gab es auch noch nicht so viele Fernsehsender und so ein umfangreiches Programm wie heutzutage.

Daher hatte ich schnell erkannt, es war der Schauspieler vom Grafen Yoster aus der Serie: “ Graf Yoster gibt sich die Ehre“, Lukas Ammann. Freudig über das ganze Gesicht strahlend wollte ich zu ihm eilen, wurde jedoch von meiner biologischen Mutter leider regelrecht zurückgepfiffen. Sie war der Meinung, dass ich den armen Mann doch nicht bedrängen dürfte.

Mittlerweile hatte er wohl mitbekommen und sendete mir ein wohlwollendes Lächeln und ein Kopfnicken zu. Daher beackerte und bettelte ich bei meiner biologischen Mutter so sehr, dass sie mich gehen lassen wollte, just in dem Momente, wo leider das Taxi kam, hielt, er einstieg und auf nimmer wiedersehen wegfuhr. Von da an schwor ich mir, dass mich nie wieder egal von wem aufhalten lassen würde, wenn ich mir in den Kopf gesetzt hatte, zu einem Star zu gehen. Nett, höflich und rücksichtsvoll denjenigen gegenüber. Und daran habe ich mich bis heute gehalten.

Die nächste Gelegenheit kam jedoch beim nächsten Zirkusbesuch. Wir waren im Zirkus Barum, und ich war so fasziniert von der Tigervorführung und dem Dompteur. Ohne zu wissen, dass es der Zirkusdirektor persönlich ist, ging ich Dreikäsehoch zu ihm, hielt ihm mein Programmheft hin und bat um ein Autogramm. Mit einem tiefen Bass sagte er zu mir: Wie heißt du Knirps denn? Gefällt dir die Show, dann husch mal rasch wieder rein, die Pause ist gleich zu Ende, unterschrieb mir auf der Seite sein Bild und ging von dannen. Drinnen fragte mich meine Oma, wo ich denn so lange war, wo das Popcorn sei und ob ich denn jetzt auf Toilette war? Das hatte ich alles vergessen, weil ich Gerd Simoneit Barum sah, was mir dann meine Oma sagte. Leider ist das Programmheft bei meinen vielen Umzügen abhandengekommen, zum Glück habe ich vorletztes Jahr noch eines über die Adresse des Zirkusses Knie bekommen, denn dieser großartige Mann ist leider schon verstorben.

Ihm gebe ich für seine raubeinige, aber sehr nette Art 5 Sterne, vor allem weil er einen sehr großartigen Eindruck bei mir hinterlassen hat.

Als Nächstes konnte ich über den neuen Job meiner biologischen Mutter bei McDonalds bei der Eröffnungsparty den nächsten Star kennenlernen. Auch er hinterließ einen Eindruck bei mir, der jedoch etwas zwiespältig ist. Es kam zur Eröffnung der kölsche Jung: Willy Millowitsch. Ich war schon mit meiner Mutter drinnen, als er verspätet eintraf und sehr missgelaunt seine Managerin und ein paar Mitarbeiter anblaffte. Zu mir blickend fragte er, was das Pänz hier zu suchen hätte. Der Filialleiter erklärt ihm, dass ich da sein dürfte, weil ich ein Kind einer Mitarbeiterin sei und nicht stören würde. Die meiste Zeit besserte sich seine Laune kein bisschen, er wurde eher noch grantiger. Das lag daran, dass er wohl nicht mit dem Andrang der Mülheimer Bürger gerechnet hatte, ihn zu sehen. Als der Strom etwas nachließ, traute ich mich nun eingeschüchtert von seiner Art näher zu der Theke, an der er stand und Autogramme verteilte, weil ich auch den Eindruck hatte, das es nun bald vorbei sein würde. Als ich an der Reihe war, blickte er auf, kniff mir ein Äugchen und sagte im tiefsten Kölsche Dialekt, dass er es nicht böse gemeint hätte, dann unterschrieb er die Karte, gab sie mir, lächelte und ging auch schon nach hinten, um wieder nach Hause zu fahren. Ich hatte also noch das letzte AK an dem Tag ergattert.

Obwohl er ein Mieseprim an dem Tag war, gebe ich ihm 4 Sterne, da er zum Schluss doch noch seine andere nette Seite gezeigt hat.

In Mülheim war früher mehr los als heute. Daher hatten wir damals das sogenannte City Center das heute Forum heißt. Indem ist auch heute noch Edeka, bei der Eröffnung auf der ersten Etage kam mein nächster Star, doch war ich eigentlich eher zufällig da. Zufälle sind immer wieder gut, zu weiteren solchen komme ich auch noch später. Hier traf ich auf einen auch sehr imposanten Star. Die Stimme habe ich aus mehreren Gründen noch im Kopf, denn etliche von euch werden sie auch kennen. Wolfgang Völz gab sich die Ehre, Huch, werdet ihr nun sagen, der zweite aus der Graf Yoster Ecke, dabei blieb es dann aber auch. Ich kann mich daran erinnern, dass ich recht rasch dran kam, entweder weil der große Andrang schon vorbei war, die Mülheimer es auch genauso wenig wie ich wussten, oder weil er gerade erst los legte. Das weiß ich leider nach all den Jahren nicht mehr. Ich dürfte mittlerweile auch schon so um die 13, 14 Jahre alt gewesen sein. Er hatte eine so ruhige Art und war fast wie im Fernsehen, wie er den Butler spielte. Ich war echt beeindruckt. Ich unterhielt mich immerhin fast 10 Minuten, fragt mich bitte nicht was, das weiß ich beim besten Willen nicht mehr.

Es hat mir jedoch sehr viel Spaß bereitet. Ich gebe ihm für seine herzliche Art 5 Sterne.

Leider habe ich weder vom Willy Millowitsch noch vom Wolfgang Völz (Käpt’n Blaubär) noch die Autogramme, ich war so doof und habe sie hinterher auf dem Trödelmarkt verkauft. Ja, ich weiß Schande über mich.

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